Mein Herz ist wie ein off'nes Buch,
in dem ich nach den heilen Seiten such'.
Doch alles ist hier voller Narben,
in ganz verschied'nen trüben Farben.
Die schwimmen wie in einem roten Pool,
dabei tat ich doch immer ach so cool.
So trampelte man auf mir rum,
verkaufte mich sehr oft für dumm.
Jetzt liegt es offen wie nach ner OP.
und tut noch so entsetzlich weh.
Will keiner diese Schmerzen teilen,
und helfen, dieses Herz zu heilen?
Ich fürchte, das ist nicht so einfach,
Denn ganz egal, was ich auch mach',
Dies' trotzig' und verdrehte Ding,
ich leider immer mit mir bring.
So suche Antwort ich vergeblich,
und find' nur immer wieder mich.
Mit diesem Herzen voller Schuld und Scham,
und hoff' auf den, der mir die Schuld längst nahm.
Letztendlich reicht ein Blick in meinen Spiegel,
zu seh'n: mein Herz hatt' immer einen Riegel.
Wieso sollt' es sich zeigen, wie es ist,
wenn der and're auf Krawall gebürstet ist?
So acht' ich d'rauf, es zu behüten,
unnöt'ge Schmerzen zu verhüten.
Doch manchmal öffne ich es gerne,
spür' ich Int'resse aus der Ferne.
Letztendlich bleibt doch jedes Herz alleine,
Und sammelt jede Menge Schmerzenssteine.
Die tauchen immer wieder aus der Tiefe auf,
behindern uns im freien Lebenslauf.
So ist das leider Fakt in unserm Leben,
doch hat auch jeder was zu geben.
Wenn wir die Narben teilen,
gibt's uns ne Chance zu heilen.
Die Narben wird man immer wieder spüren,
doch können sie auch trefflich führen:
Ein neues Herz ist uns versprochen,
das heil ist, ganz und ungebrochen.
Verletzlich wird es immer bleiben,
doch will ich noch das Letzte schreiben:
Selbst die allerschlimmsten Wunden,
die hat mein Herr am Kreuz längst überwunden.
Jedoch will ich's nicht einfach unterdrücken,
doch alles in die Perspektive rücken.
Dann wird es sicher und auch fest,
wenn ich ihm überlass' den Rest.
*Dieses Bild bewegte mich diese Tage und so versuchte ich, es in Wort und Bild auszudrücken. Ähnlichkeiten mit noch lebenden oder bereits gestorbenen Personen sind nicht vollkommen ausgeschlossen. Vielleicht magst du Rückmeldung geben, wenn du jemanden kennst, der sich mit solchen Gedanken identifizieren kann.
(c) Katharina Kopp