Ein bisschen traurig war ich schon. Eigentlich hatte ich mir meinen Geburtstag anders vorgestellt. Morgens Thermalbad nit einer lieben Nachbarin, nachmittags gemütlich etwas ausruhen und abends eine Sederfeier mit Freundinnen. So der Plan für meinen Lieblings- Geburtstag. Aber alles kam ganz anders.
Den gesamten Monat (März) zuvor war ich beruflich und privat unterwegs gewesen, zuletzt in den USA. In dieser Zeit hatte ich einige Lieblingstage, so auch einen wunderschönen „Sommertag“ in St. Augustine, der ältesten Stadt der USA in Florida, an dem das Titelbild aufgenommen wurde. Nach diesen Reisen ging es trotz Jetlag nahtlos weiter mit anstrengenden Arbeitsverpflichtungen. Den Nachmittag meines Geburtstags verplante ich daher für ein dringend notwendiges Meeting. Am Tag zuvor wachte ich morgens auf und spürte, dass ich völlig erschöpft war. Im morgendlichen Gespräch mit meinem himmlischen Vater wurde mir dann klar, dass ich die Feier absagen musste, weil ich nicht die Kraft hatte, alles vorzubereiten. Schweren Herzens tat ich dies. Immerhin blieb noch das Thermalbad. Aber im Gespräch mit meiner Nachbarin stellte sich heraus, dass sie auch nicht fit war und so gaben wir diesen Plan auch auf. Tja! Wie würde der Tag verlaufen?
Morgens wachte ich auf und war dankbar, dass ich gemütlich im Bett liegenbleiben konnte, weil ich noch immer nicht fit war. Später kam eine Freundin vorbei, wir liefen eine kleine Runde und setzten uns auf eine Bank. Als ich zurückkam, begegneten mir meine Vermieter, die ich kurz entschlossen in den Nachbarort zum Bahnhof fuhr, weil ihr Auto kaputt war. Passte mir auch, denn ich wollte noch einkaufen.
So fuhr ich vom Bahnhof zum Einkaufszentrum. Ein leiser Impuls „Ich möchte, dass du hübsch aussiehst.“ – diese Stimme kenne ich mittlerweile gut. Lange Jahre habe ich Gott aus Pflichtgefühl gedient, bis mir klar wurde, dass er mein Liebhaber ist, dass er mir Gutes gönnt. Und seither höre ich immer mal solch einen kleinen liebevollen Impuls. Wenn ich dem nachgebe, spüre ich, wie er meiner Seele gut tut. Er hat mich berufen, alleine durchs Leben zu gehen, aber er ist mit mir und hat Freude daran, mich zu beschenken.
Zurück zu diesem Impuls: Der Modeladen war direkt an der Ecke und es war unmissverständlich: dort sollte ich reingehen. Ich war in der Tat äußerst überrascht: dort hingen massenhaft Kleider in meinen Lieblingsfarben. Ich konnte sogar zwischen verschiedenen Modellen wählen und hatte solch eine Freude, mich neu einzukleiden.
„Höre, Königstochter, und nimm dir meine Worte zu Herzen! Vergiss dein Volk und deine Verwandten! Du bist wunderschön, und der König begehrt dich! Verneige dich vor ihm, denn er ist dein Herr und Gebieter!“
Söhne Korahs, Psalm 45:11-12 HFA
Es tut so gut, zu spüren, dass Gott mit mir unterwegs ist und mir im Alltag immer wieder solche Highlights beschert. Auch wenn es eigentlich vollkommen unrelevant wäre und ich schon so reich beschenkt bin. Er kennt meine Wünsche und beschenkt mich immer wieder neu! Auch der Rest des Tages verlief noch ganz gut. Abends konnte ich noch mit einigen Freundinnen Gemeinschaft haben mit Gebet und Abendmahl. Ein Lieblingstag – wenn auch ganz anders als geplant.
(c) Katharina Kopp